Zwangsernährung
Chinchilla Zwangsernährung
Aufpäppeln von schwachen oder kranken Tieren
Wenn ein Chinchilla nicht mehr frißt, muss man schnell handeln und gegebenfalls Zwangsernähren. Das ein Chinchilla nicht mehr frißt kann verschiedene Ursachen haben! Zwangsernähren bedeutet das Chinchilla will auf keinste Weise selber etwas fressen, also nicht zu vergleichen mit einem Chinchilla welches z.B. die Zähne gemacht worden sind. Denn dieses will ja fressen und es wird auch fressen, wenn es Futter gereicht bekommt welches es, dem Umständen entsprechend, fressen kann. Meistens reicht Critical Care anzurühren - ist die Mischung fest genug ( nicht zu dick, nicht zu flüssig ) und wird es in der richtigen Spritze / Pipette gereicht wo eine bestimmte Größe der Vorderöffnung eingehalten wird, frißt das Tier freiwillig.
Wir selbst haben bisher unsere Chinchillas nur mit Critical Care aufgepäppelt oder zwangsernährt. Hier haben wir bisher nur gute Erfahrungen mit gemacht. Der Brei muss allerdings eine gewisse Konsistenz besitzen, ansonsten wird dieser von den Chinchillas verschmäht. Auch die Pipette oder Spritze muss eine bestimmte Größe besitzen, da der Brei sonst nicht freiwillig genommen wird. Auf dieser Seite möchten wir daher unsere Erfahrungen und Tipps für die richtige Zubereitung Euch wiedergeben.
Aufpäppeln
Wenn ein Chinchilla z.B. Zahnprobleme besitzt und daher nichts hartes mehr fressen kann, muss man dieses Tier ernähren. Das Tier frisst oft selbstständig diesen angerührten Critical Care Brei. Wenn das Chinchilla genug hat hört es auf zu fressen, oft dreht es sich einfach um und flitzt davon.
Zwangsernährung
Bei Tieren die absolut nichts fressen wollen oder selber können, muss man den Brei ins Chinchilla-Maul einführen. Hierzu füllen wir die Pipette auf und führen diese hinter die Schneidezähne ( dabei muss das Chinchilla gut fixiert sein ). Ist die Pipette ca. 1cm in der Schnute wird diese langsam entleert. Das Chinchilla muss schlucken, sollte der Brei aus der Schnute kommen, sofort aufhören. Das Chinchilla schluckt somit nicht, dies ist aber äußerst selten der Fall.
Eine richtige Zwangsernährung bedarf sehr viel Ruhe und Geduld sowie eine geschickte Hand und einige Übung. Gehen Sie ruhig vor. Je ruhiger Sie sind desto ruhiger ist auch das Tier.
15-20ml frisst ein Chinchilla mit einem Gewicht von 500 Gramm ungefähr freiwillig.
15ml entspricht ungefähr 8 aufgezogene Pipetten.
Zubereitung von Critical Care für Chinchillas
- 20ml Wasser entspricht ca. 20 g
- 12ml Critical Care entspricht ca. 8 g
Je nach Tier kann man lauwarmes Wasser benutzen - einige Tiere mögen den zubereiteten Brei ( wenn dieser kalt ist ) nicht so gerne.
Die Pipette oder die 2ml Spritze kann mit einer handelsüblichen Haushaltsschere oder einen scharfen Teppichmesser abgeschnitten werden. Dies ist wichtig da viele Chinchillas ansonsten den zubereiteten Critical Care Brei nicht zu sich nehmen. Die vordere Öffnung sollte größer als 5mm sein aber wiederrum nicht größer als 8 mm. Bei der Pipette einfach bei der 0,5ml Marke abschneiden, dann ist die Öffnung 7mm groß.
Siehe hierzu nachfolgende Abbildungen:
Pipetten und eine Schere
Abgeschnittene Pipette für die Ernährung
Durchmesser der Öffnung - Sie darf nicht zu klein und nicht zu groß sein!
Ideal sind 6,5-7,5 mm
Critical Care Trockenmasse & Trinkwasser
richtige Konsistenz des Päppelbreies - Würstchenbildung beim ausdrücken der Pipette
Menge an Critical Care Mahlzeit, hiervon verfüttern wir min. 3 am Tag - besser wären weitere Fütterungen.
Bei 3 Mahlzeiten dieser Menge bleibt ein um die 500 Gramm wiegendes Chinchilla im Gewichtsgleichgewicht - es nimmt also nicht zu und nicht ab. Sofern dieses Tier nicht Bakterien oder / und Parasiten oder andere Erkrankungen aufweist. Beim Aufpäppeln sagt man das 1/20 des Körpergewichts über den Tag dem Tier zugeführt werden sollte.
Warnung
Das Tier ist beim Päppeln möglichst in der natürlichen Lage zu halten. Es darf nicht zu senkrecht gehalten werden und es darf niemals zu viel Brei ins Mäulchen gegeben werden. Nach jedem Schluck ist eine Pause zu machen, damit das Tier atmen kann! Wird zu schnell gepäppelt, wird das Tier falsch gehalten und werden keine Pausen eingehalten, dann kann Futter in die Lungen kommen, dies führt zur Aspirationspneumonie - und nicht selten zum Tod des Tieres!