E. Coli

 

Escherichia coli

 

Geschichtliches

 

Seit dem Jahre 1885 wurde erstmalig durch den deutschen Kinderarzt Theodor Escherich (1857-1911) das „Bakterium coli communale“ beschrieben. Damals konnte er nicht ahnen, dass das später nach ihm benannte Bakterium Escherichia coli ( E. coli ) einmal zum molekular am besten verstandenen Lebewesen überhaupt aufsteigt und das wichtigste Modellobjekt von Genetikern und Molekularbiologen sein würde. Zeitlebens war Theodor Escherich davon überzeugt, mit E. coli einen harmlosen Darmbewohner von Mensch und Tier entdeckt zu haben.

 

Heute wissen wir jedoch durch viele andere, dass neben diesen harmlosen E. coli Bakterien, die in jeden gesunden Darm von Menschen und Tieren zu finden sind, eine ganze Reihe von pathogenen Formen existieren, die verschiedene Infektionskrankheiten verursachen können!

 

Bei Nachweis von Escherichia coli im Wasser muss eine Entkeimung durchgeführt werden

 

 

E. coli (Escherichia coli) unter dem Mikroskop

 

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Einführung

E. coli (Escherichia coli) gehört zur Familie der Enterobacteriaceen, zu denen auch Krankheitserreger wie Salmonellen und Shigellen, die Erreger der Ruhr, z.B. zählen. Das stäbchenförmige Bakterium ist Gram-negativ, rundherum begeißelt und gehört zur Gruppe der Enterobacteriaceen. Obwohl E. coli beim Mensch und Tier eine wichtige Rolle beim Erhalt der Darmphysiologie spielt, wurden in den letzten Jahren auch zahlreiche Stämme nachgewiesen, die zu verschiedenen Darmerkrankungen mit Durchfällen führen. Die Identifizierung von verschiedenen Virulenzfaktoren bei E. coli-Keimen hat zu einer Unterteilung der enteropathogenen (den Darm schädigenden) E. coli in gegenwärtig sieben verschiedene Gruppen geführt. Hauptkriterien für die Klassifizierung sind - neben den klinischen Symptomen - die von den Stämmen gebildeten Adhäsionsfaktoren und Toxine (Giftstoffe).

 

Anaerobier und Enterobacteriaceen halten sich im Gleichgewicht. Daher kann die Enterobacteriaceen-Flora nicht überhand nehmen. Wenn die Anaerobier durch Einnahme von Antibiotika zurückgedrängt werden (Kolonisationsresistenz) steigen die Zahlen der aeroben Enterobacteriaceen stark an und es kommt zu Krankheitserscheinungen (Enteritis, Abmagerung, etc.). Sauerstoffverbrauch fördert die vorwiegend anaerobe Mikroflora des Darmes. Die körpereigenen E. coli-Stämme sind am Aufbau einer gegen invasive Organismen gerichteten mikrobiellen Barriere beteiligt. E. coli hat einen starken Einfluss auf das Immunsystem, Sie leisten einen erheblichen Beitrag zur Infektabwehrbereitschaft gegenüber enteropathogenen Erregern. Nicht zuletzt ist die E. coli-Flora auch an der Versorgung des Organismus mit Vitaminen beteiligt (Vitamin K), den E. coli bildet kurzkettige Fettsäuren, die den Energiehaushalt der Epithelzellen unterstützen und die Durchblutung der Mukosa fördern. Schließlich sind sie auch noch am Proteinumsatz beteiligt, wobei Ammoniak und biogene Amine freigesetzt werden.

 

Ausbruch

Durch Futterumstellungen, Stress (in einer Gruppe oder durch Neuverpaarung) kann es zu einer erhöhten E. coli Menge im Darm kommen. Diese erhöhte Ansammlung stört das Gleichgewicht und es kommt beim Chinchilla zu Krankheitserscheinungen die sich durch Gewichtsabnahme ausdrücken und weichen bis wässrigen Kot ( dieser reicht oft säuerlich ) Andere Symptome sind uns bis heute nicht bekannt.

 

Symptome

Werden Chinchillas mit erhöhter Anzahl von E. coli  Bakterien nicht behandelt, so nehmen diese Tiere stetig an Gewicht ab. Aus vielen Gesprächen die wir führten kann man ungefähr von einer Gewichtsabnahme von 4-14 Gramm pro Tag ausgehen. Wir vermuten das je nach erhöhter Anzahl von den Bakterien die Chinchillas unterschiedlich schnell abnehmen. Mittlerweile sind auch etliche Fälle bekannt bei denen die erkrankten Tiere gestorben sind. Die Tier sind jedesmal sehr ruhig und dann apathisch geworden und innerhalb von wenigen Stunden dann verendet.

 

Keine Kotveränderung

Der Kot ist bei vielen Tieren nicht abnormal, so das man über den Kot keinerlei Veränderungen, die wiederum auf Krankheitsanzeichen deuten könnten, heraus sehen kann. Auch das verhalten der erkrankten Chinchillas ist nicht anders. Legendliche Anzeichen für eine Erkrankung sind Abmagerungen, diese jedoch kann man erst sehr spät erkennen! Daher ist wiederum bewiesen das eine regelmäßige Gewichtskontrolle von Chinchillas unumgänglich, bzw. sogar Lebenswichtig sein kann! Wir wiegen all unsere Tiere einmal wöchentlich mit einer Digitalwaage.

 

Behandlung von E.Coli  

Ein uns bekanntes und sehr wirkungsvolles Medikament ist das Antibiotika Chloromycetin Palmitat oder aber auch das Medikament Retardon. Da aber über die letzen Jahre viele Chinchillazuchten Ihre Tiere bei jeder Auffälligkeit mit Antibiokas behandelt haben ist es drigens zu empfehlen ein Antibriogramm erstelle zu lassen. Denn es wurden uns schon Fälle mitgeteilt wo beide Medikamente nicht mehr wirkten! Darauf hinn können wir auch keine Bahndlung hier mehr derzeit nennen.

 

Erfolgschancen beim Chinchilla  

Bei konsequenter Behandlung sind die Genesungschancen sehr gut. Uns sind ganz wenige Fälle bekannt wo die Behandlungen immer wieder erfolglos verliefen. Bei einigen trat auch nach einer Behandlung von E.Coli der Aerobe, gramnegative Stäbchen Bakterium  "Morganella  morganii" auf. Hier vermuten wir dann eine starke Verschiebung der Chinchilla Darmflora, den diese ist bei gesunden Tieren grampositiv. Bei einer vermutlichen Darmverschiebung hilft am besten eine Verabreichungskur von gesunden frischen Chinchilla Kot eines anderen Chinchillas. Diesen sollte man 3x täglich frisch verabreichen und dies über 5-7 Tage.

 

Sollten Sie einen M. morganii bzw Morganella morganii Befund haben, so melden Sie sich doch bitte. So können wir in Zukunft durch ihre Hilfe über dieses Bakterium mehr berichten.