Zahn Probleme

 

Zahnanomalien sind beim Chinchilla seltener als viele denken

 

Zahnerkrankung beim Chinchilla

 

Leider treten Zahnerkrankungen bei Chinchillas die in Gefangenschaft leben immer noch recht häufig auf. Zahnerkrankungen sind oftmals nur auf Haltungsfehler zurückzuführen.

 

Die Tiere nutzen ihre Zähne nicht richtig ab, weil ihnen nicht das richte Nagematerial in ausreichender Menge geboten wird oder aber die Tiere bekommen völlig falsches Futter. Durch falsches Futter können nämlich die Zähne weich werden oder anfällig gegen Karies werden. Bei falscher Ernährung kann es aber auch dazu kommen das sich das Zahnfleisch um die Zähne drumherum entzündet und die Entzündung an die Wurzel wandert bis dann die Zähne sich lockern und ausfallen. Bei falscher Ernährung können aber auch die Zähne unkontrolliert anfangen zu wachsen.

Grundsätzlich sollte daher immer genügend Nagematerial zur Verfügung stehen. Holzrinden von Bäumen, gutes Heu und immer wieder frisches neues Holz in Form von Brettern oder Ästen ist für die Gesunderhaltung der Chinchilla Zähne äußerst wichtig. Die Zähne sollten nicht nur immer regelmäßig kontrolliert werden sondern sie müssen regelmäßig kontrolliert werden. Gesunde Tiere weisen gelblich / Orangegefärbte Vorder-Zähne auf. Chinchillas mit weißlichen Zähnen haben akuten Minerallstoffmangel bzw. Calciummangel. Dieser läßt sich in der Regel schnell mit Calciumpräparaten beheben( z.B.Calcipot oder aber auch Sepiaschalen ). Sollte dies nicht der Fall sein können Bakterien oder Parasiten in Darm vorhanden sein, die die Aufnahme der Präperate verhindern. Richtige Zahnerkrankungen können vererbt werden diese Erkrankung nennt man dann Zahnanomalie, welche aber außerst selten sind. Zahnanomalien tretten bei Alttieren ab 4-5 Jahre erst auf. Bei Jungtieren äußerst selten, hier liegen meist Fütterungsfehler oder Sekundarkrankheiten vor.

Genau wie bei uns Menschen ist das Füttern von zu viel Zuckerhaltigen Produkten nicht gut für die Zähne. Entzündungen in der Maulhöhle können ebenfalls zu Zahnproblemen führen.

 

Bemerkt man dass ein Chinchilla die weichen Futterteile wie z.B. ein Stück Apfel bevorzugt frisst und die Pellets nur noch selten oder gar nicht mehr anrührt, ist die Zahnerkrankung schon weit fortgeschritten. Eine erhebliche Gewichtsabnahme so wie der Ausfluss von Speichel aus dem Maul ist ein deutliches Signal dafür dass mit den Zähnen etwas nicht stimmt. Den Speichelausfluss nennt mach auch "sabbern". Es wird häufig festgestellt dass sich die Schneidezähne wie eine Sichel verformen oder aber das die Backenzähne wie spitze Messer in die Mundschleimhaut wachsen und diese dadurch verletzen. Bei einigen wurde auch beobachtet dass die Tiere „weinen“ (tränende Augen). Zu lange Schneidezähne die gegen den Tränenkanal drücken sind hier für verantwortlich. Einige Tiere versuchen denn noch feste Nahrung aufzunehmen aber da ihnen dieses Schmerzen bereitet geben sie Laute von sich. Sabbern ist aber nicht nur ein Zeichen von Zahnerkrankungen! Es gibt auch Bakterien die das Chinchilla veranlassen zu sabbern oder sogar heftigst mit den Zähnen zu knirschen.

 

Zahnkorrektur

Sind die Zähne zu lange

Man sollte nicht zögern und schnellst möglich einen kompetenten Tierarzt aufsuchen der sich mit Zahnkorrekturen bei Nagetieren auskennt und diese wieder auf die richtige Länge zurück schneidet. Das zu behandelnde Chinchilla sollte dabei leicht in Narkose gelegt werden. Auch gibt es die Möglichkeit die Zähne mit einer scharfen Zange abzukneifen, die Narkose oder auch Sedation genannt, bleibt diesem Tier dann erspart. Leider muss man dabei sagen dass es nicht immer bei diesem einmaligen Eingriff bleibt. Uns sind Fälle bekannt wo ein erkranktes Tier alle Paar Wochen diese Prozedur über sich ergehen lassen muss.

 

Einigen Chinchillas bleibt diese dauerhafte Prozedur der Zahnkorrektur zum Glück erspart, die Krankheit kann nach dem ersten Eingriff vielleicht behoben sein doch dies ist eine Ausnahme. Die erkrankten Tiere werden kaum oder keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen können, eine besondere Fütterung ist unbedingt notwendig!

 

 

Rezept für Zwangsernährung

Pellets im warmen Wasser auflösen und dann Milchbrei, eine kleine Menge Honig, eine Messerspitze Vitaminpulver und fein zermahlende Kamille dazu. Dieser Brei wird gut umgerührt und dem Tier mehrmals täglich mit einer Einmalspritze gegeben. Nach einiger Zeit nimmt es dieses Futter bestimmt gerne freiwillig von einem Löffel. Es ist selbstverständlich dass der Löffel und auch die Spritze nach jeder Fütterung gründlich gereinigt werden müssen. Des Weiteren lässt man sich am besten vom Tierarzt „Bird Bene Bac“ mitgeben der zusätzlich die Darmflora unterstützt.